Antirassistische Liste an der Uni Bremen

16.- 20. Juni 2008 sind die Wahlen zum Studierendenrat: Wählt die Antirassistische Liste - 12

Samstag, Juni 14, 2008

Plakate für die SR Wahlen 2008



Aufruf der Antirassistischen Liste für die Wahlen zum Studierendenrat 2008

Solidarität statt Elite

Die antirassistische liste ist ein Teil des Bündnisses der linken Listen. In unserer Liste sind sowohl migrantische als auch deutsche Studierende aktiv. Wir sind haben in den vergangenen Jahren Vorsitzende des AStAs gestellt und sind in verschiedenen Referaten und AKs aktiv. So organisieren wir das kostenlose Deutschkursprogramm, Veranstaltungen zur Lage von MigrantInnen und ausländischen Studierenden hier in Deutschland und auch zur Situation von Studierenden in anderen Ländern. Seit fünfzehn Jahren gibt es unsere Liste. Damals wurde sie gegründet, um der Serie rassistischer Brand- und Mordanschläge in Mölln oder Solingen etwas entgegenzusetzen. Seitdem haben sich die Verhältnisse an der Uni und auf der Welt nicht verbessert. Aber auch der Widerstand gegen Rassismus und Ausbeutung hat zugenommen. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten. Und als Studierende werden wir deshalb dort aktiv, wo wir uns einmischen können: an der Uni. Wir sind zum Glück nicht die einzigen, die finden, dass es so, wie es ist, nicht bleiben darf. Andere Menschen und Gruppen an dieser Uni beschäftigen sich mit den gleichen Themen und Problemen und wir sind uns einig in unserer Ablehnung der herrschenden Zustände. Wir führen deshalb mit den anderen fortschrittlichen Listen Wahlkampf um gemeinsam Politik an dieser und gegen diese Uni machen, die Verhältnisse in Frage zu stellen und an ihnen zu rütteln wo und wie wir können. Nach den Wahlen wollen wir zusammen den linken AStA weiterführen, Widerstand leisten gegen Rassismus und Bildungsabbau dem eine progressive Uni- und Gesellschaftpolitik entgegensetzen. Für einen AStA der Projekte. Basisdemokratisch, solidarisch und antirassistisch.

Der Campus einer deutschen Universität spiegelt die Zwei-Klassen-Gesellschaft wieder. Rechte und Privilegien sind ganz ungleich verteilt. Der Anspruch auf BaföG, das Recht zu arbeiten, das Recht, selber zu bestimmen, wie schnell man zu Ende studieren möchte: von diesen Dingen kann nur träumen, wer keinen deutschen oder EU-Pass sein eigen nennt. Studierende aus Nicht-EU Ländern erhalten keine staatliche Ausbildungsförderung - und trotzdem dürfen sie in Deutschland nur sehr eingeschränkt arbeiten. Dies soll dazu dienen, die Jobchancen deutscher BewerberInnen vor ihrer “Konkurrenz” zu schützen. 90 Tage im Jahr sind es ´, die der Staat ausländischen Studierenden zu arbeiten gestattet. In dieser Zeit müssen sie alles Geld verdienen, das sie brauchen, um Lebensunterhalt, Sprachkurse, Krankenversicherung und anderes zu bestreiten. Und dabei finden ausländische Studierende oft nur sehr schlecht bezahlte Jobs. Studiengebühren treffen sie besonders hart.

Doch damit nicht genug: Die Ausländerbehörde kontrolliert in regelmässigen Abständen, ob es im Studium entsprechend dem von ihr - der Behörde - vorgesehen Zeitrahmen vorangeht. Weist man wegen persönlicher Schwierigkeiten den geforderten Studienfortschritt nicht nach, kann man als “Scheinstudent” ganz schnell abgeschoben werden. Doch auch wer sich hier qualifiziert und eine Arbeitserlaubnis hat, verfügt auf dem Arbeitsmarkt längst nicht über die gleichen Chancen. Weniger Geld für die gleiche Arbeit wie die der deutschen Kollegen ist bei weitem keine Ausnahme. Und natürlich unterliegen ausländische Studierende dem gleichen, ganz alltäglichen Rassismus wie anderen MigrantInnen auch: Schikanen durch Behörden, rassistische Kontrollen durch die Polizei und soziale Isolation. Ausländische Studierende sind jedoch immer noch eine privilegierte Gruppe unter den Nicht-Deutschen in diesem Land. Asylbewerbern und anderen MigrantInnen wird in der Regel kein Studium gestattet. Ihre Diskriminierung setzt sich in vielen Bereichen fort, von der Wohnungssuche bis hin zu rassistischen Schikanen durch die Polizei. Todesfälle von AfrikanerInnen bei Polizeieinsätzen, wie die Fälle von Dominic Koumadio in Dortmund, Laya Condé in Bremen oder Oury Jalloh in Dessau machen dies erschreckend deutlich Für AsylbewerberInnen gelten eine ganze Reihe von Sondergesetzen, wie z.B. das Verbot, den zugewiesenen Landkreis zu verlassen. Sie müssen sich in der Regel in Lagern aufhalten und erhalten nur selten das Recht, zu arbeiten. Abschiebung ist die Spitze des staatlichen Rassismus. Über 20.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr abgeschoben, darunter Kinder und Jugendliche, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Im Gegensatz dazu erhielten nur wenige hundert Menschen politisches Asyl – sogar in den völlig im Bürgerkrieg versinkenden Irak. Zwar darf sich der AStA wegen des fehlenden allgemeinpolitischen Mandats zu vielen dieser Dinge nicht äußern. Und dennoch war die AStA-Etage in der Vergangenheit ein Ort, den von Diskriminierung betroffene Studierende aufsuchen konnten, um sich unterstützen zu lassen. Der AStA hat Wert darauf gelegt, die Probleme in den Heimatländern ausländischer Studierender ernst zu nehmen und sich nicht zu scheuen, Solidarität zu zeigen. Praktisch und politisch. Und das soll auch so bleiben!

Wir sind entschlossen, im Rahmen unser Möglichkeiten gegen die Diskriminierung von MigrantInnen inner- und außerhalb der Uni vorzugehen - auch in Form alltäglich praktizierter Solidarität durch Unterstützung von Rassismus Betroffener. Das ist nicht leicht, die Behörden sind zäh, aber wir sind es auch, wenn es darauf ankommt. Dabei brauchen wir immer Unterstützung. Wer sich engagieren möchte, kann sich gerne auf der AStA-Etage erkundigen. Wir freuen uns über jede Form von Unterstützung und Interesse.


Liste der Kandidaten der

Antirassistischen Liste

für die Wahlen zum Studierendenrat 2008

  1. Cirkin, Belgin
  2. Zünbul, Erkan
  3. Chunpir, Hashim Iqbal
  4. Wansleben, Stephanie
  5. Arslan, Emin
  6. Bilgin, Mehmet Siddik
  7. Starke, Vera
  8. Petri, Tamara
  9. Bayroz, Nihat
  10. Amini, Sogand
  11. Ernsing, Markus
  12. Hartmann, Olga
  13. Von Mach, Ariane
  14. Schaller, Jens-Kristoff
  15. Sander, Lasse
  16. Jakob, Christian
  17. Apetor-Koffi, Akpene
  18. Katz, Nils
  19. Chaker, Julia
  20. Borchers, Christine
  21. Freitag, Sebastian
  22. Zünbül, Müge
  23. Odloschinski, Dominik
  24. Regina Rahe
  25. Andreas Koob

Montag, Juni 02, 2008

festival contre le racisme 2008

Die Grafik "http://www2.contre-le-racisme.de/images/contre_racisme_titel.gif" kann nicht angezeigt werden, weil sie Fehler enthält.
Hochschule BREMEN, NEUSTADTSWALL 30

02.06. INFO- UND DISKUSSION „INTEGRATION OR DEPORTATION?“
HS BREMEN, AB-TRAKT S5, 19:00 Uhr

03.06. INTERNATIONALES FRÜHSTÜCK
VOR DER HS BREMEN, 9:00 - 11:00

04.06. FILMCLUB „MÄNNER, HELDEN, SCHWULE NAZIS“
HS BREMEN, AB-TRAKT S5, 19:30

05.06. INTERNATIONALES FUSSBALLTURNIER
FUSSBALLPLÄTZE WERDERSEE, 15:00

05.06. LESUNG:
ANANT KUMAR - EIN INDER IN DEUTSCHLAND
HS BREMEN, AB-TRAKT S5, 18:00

http://www.contre-le-racisme.de/