Antirassistische Liste an der Uni Bremen

16.- 20. Juni 2008 sind die Wahlen zum Studierendenrat: Wählt die Antirassistische Liste - 12

Donnerstag, Juni 29, 2006

AntiRa wieder mit zwei Sitzen im SR

Die SR Wahlen 2006 sind gelaufen. Die Antirassistische Liste bleibt weiterhin mit zwei sitzen im SR. Ähnlich wie im letzten Jahr sind wir knapp am 3. Sitz gescheitert. Zugegebener Maßen, wir hätten uns im Wahlkampf mehr mühe geben können, hatten dieses Jahr keine DJs aufgefahren und nicht jeden Tag jeden Tisch der Uni mit Flugblättern belegt.

Trotzdem vielen Dank an alle, die uns gewählt haben! Auch vielen Dank an diejenigen, die Lisa, FL oder Bali gewählt haben, denn nur gemeinsam können wir den AStA bilden.

Leider haben wir zusammen bislang nur 9 Sitze, das reicht noch nicht. Aber die anderen Listen kommen mit dem diesjährigen Ergebnis auch auf keinen grünen Zweig. Es werden spannende Koalitionsverhandlungen. Aber es sieht gut aus, dass wir unsere Projekte fortsetzen können. Die Ergebnisse der Verhandlungen werden wir hoffentlich bald bekannt geben können.

Samstag, Juni 17, 2006

Plakate



Donnerstag, Juni 15, 2006

solidarität statt elite!

aktiv im AStA
Wir sind als Liste im AStA seit überzehn Jahren aktiv. So organisieren
wir kostenlose Deutschkurse, die zur Zeit von fast 100 ausländischen Studierenden
in Anspruch genommen werden. Viele Veranstaltungen, diee sich mit der Lage von MigrantInnen und ausländischen Studierenden. Themen dieser Veranstaltungen im
vergangenen Jahr waren zum Beispiel die rassistische Mobilmachung im Zusammenhang mit der “Rütli-Schule” oder die aktuellen politischen Umbrüche in Südamerika. Weiterhin
beraten wir im Rahmen unseres “Referates für internationale Kontakte” ausländische Studierende, die Probleme mit Behörden haben oder Unterstützung bei ihren Aktivitäten
brauchen.


An den Protesten gegen Bildungsabbau und Studiengebühren haben wir uns beteiligt. Die
Leier, wir Studierende seien die Zukunft des „Standorts Deutschland“ und müssten deswegen ordentlich gefördert werden, können wiraber schon lange nicht mehr hören. Stattdessen solidarisieren wir uns mit Studierenden in allen Teilen der Welt, die ähnliche Kämpfe gegen Sozialabbau führen wie wir.


Die Welt im Knast bei Freunden

Ein solidarischer Blick auf den Rest der Welt ist Mittelpunkt unserer Arbeit im AStA. Wir fordern für niemanden „Entwicklungshilfe“, sondern wollen die sozialen Kämpfe in den Ländern des Südens unterstützen. Wir sehen Kontinuitäten zwischen der
Kolonialzeit und der aktuellen Politik der Industrieländer. Auch wenn sich Deutschland zur Fußball-WM als tolerant und weltoffen präsentieren will, sieht die Realität anders aus. Ausreiselager, Residenzpflicht, Abschiebehaft, Massenabschiebungen:
Das rassistische Instrumentarium des Staates macht unmißverständlich klar, wer hier auf jeden Fall nicht zu Gast ist, sondern schnell wieder abhauen soll.


Bildung und Bleiberecht für
alle statt Exzellenzinitiative
und Selektion

Die fremdenfeindlichen Zustände setzen sich auch an der Universität fort. Studierende aus anderen Ländern haben bereits harten Selektionsprozess hinter sich, ehe sie hier in Bremen studieren können. Dann gehen die Probleme aber erst los. Ohne fristgerecht
bestandenen Deutschtest droht die Abschiebung. Dabei dürfen ausländische Studierende nur sehr eingeschränkt arbeiten. Ganze 90 Tage pro Jahr. Das muss reichen für 365 Tage Le-ben, von den drohendenStudiengebühren ganz zu schweigen.Überschuldung, Ausweisung und vorzeitige Rückreise sind oft genug die Folge.Statt zweifelhafter Erfolge in so gennannten “Exzellenzwettbewerben” fordern wir daher einen barrierefreien Zugang zur
Hochschulbildung - für alle und dieAbschaffung rassistischer Sondergesetze.
Wer bei uns mitarbeiten möchte, kann sich gerne auf der AStA-Etage melden.
Wir freuen uns.


für bildung
und bleiberecht!

gegen rassismus
und bezahlstudium!

Freitag, Juni 02, 2006

Unsere KandidatInnen

01. Erkan Zünbül

02. Inka Müller

03. Apolinaire Akpene-Koffi

04. Sogand Amini

05. Markus Saxinger

06. Christian Jakob

07. Simon Hesterman

08. Memet Bazan

09. Hejar Gürlük

10. Jörg Wiehe

11. Paloma Quinteros

12. Mahdi Vsziri Nazrin

13. Hashim Chunpir Iqbal

14. Mauricio Lopez

15. Markus Ernsing

16. Ahmed Abed

17. Clarissa Denerlein

18. Stephanie Laimer

19. Solmaz Mougonie

20. Nora Stötzner

21. Kersten Haines

22. Hanna Hoch

23. Christiane Alisch

24. Kathrin Schulz

25. Pourya Tagizadeh Abkenari

26. Mema Wansleben

27. Hamed Noumoutie Koita

28. Stephan Grau

29. Arshad Ali Syed

30. Sebastian Freitag

31. Mo Witzki

32. Tim Beyer

33. Tine (Christiane Borchers)

Chile - größte Proteste von SchülerInnen und StudentInnen seit Jahren!



Die alternativen Medien Chiles, sprechen von fast einer Million Demonstrierenden, die in den letzten Tagen für eine gerechte Umwandlung des Bildungssystems auf die Strasse gingen. 730 Festnahmen ( Stand 31.05.06 ) sind bisher die Folge. In Santiago setzte die Polizei Wasserwefer und Tränengas ein und gestand im Nachhinein ihre unverhältnismässige Härte während des Einsatzes.

Nach einer ersten Gesprächsrunde zwischen Studierenden und Regierung, wurde beschlossen den StudentInnen-Streik, der am 29. Mai mit der Besetzung der humanistischen Fakultät der Uni de playa ancha, in Unterstützung der protestierenden SchülerInnen des Landes begonnen hatte, auf unbestimmte Zeit weiter aufrecht zu erhalten. Die StudentInnen hatten erklärt, nicht nur ausschliesslich an einer akademischen Karriere interessiert zu sein, sondern sich mit den Petitionen der SekundarierInnen solidarisch zu erklären, sowie mit der Forderung nach einer Tilgung des als faschistisch bezeichneten Bildungsgesetzes, L.O.C.E., das Ex.Diktator Pinochet am letzten Tag seiner Machthabe auf den Weg gebracht hatte.

Am 30. Mai traten dann StudentInnen, gemeinschaftlich mit ProfessorInnen in einen 24 stündigen, nationalen Streik, mit dem sie die Kostenfreiheit der SchülerInnentransporte und Unieinschreibungen forderten. Ausserdem verlangten sie die Streichung besagten Bildungsgesetzes, Ley Orgánica Constitucional de la Enseñanza-L.O.C.E. Diese Mobilisierungen, welche die SchülerInnen am Montag, nachdem abrupten Scheitern des Dialoges, zudem sie vom Bildungsministerium eingeladen worden waren, beschlossen hatten, wurden als Tag des Einhaltens und der Reflektion qualifiziert und nicht als ein Marsch in den Strassen. Gegen Mittag des selben Tages begannen die besetungen von Schulen und sonstiger Bildungseinrichtungen und eine erste Demonstration von ca. 1000 StudentInnen, die friedlich in den Strassen der Hauptstadt ihre Solidarität zum Ausdruck brachten, wurde von Carabineros aufgelöst.

Mehr unter: http://de.indymedia.org/2006/06/148805.shtml

Donnerstag, Juni 01, 2006

Über uns...

Hier der Text der Wahlbroschüre der Antirassistischen Liste vom vergangenen Jahr. Die aktuellen Bezüge sind nicht mehr so aktuell, aber die grundsätzlichen Probleme und unsere Forderungen und Positionen haben sich keinesfalls verändert.


Die Antirassistische Liste ist ein Teil des Bündnisses der linken Listen LiLi. Wir sind ein Teil des jetzigen AStA und in verschiedenen Referaten und AGs Aktiv. So organisieren wir kostenlose Deutschkurse, Veranstaltungen zur Lage von MigrantInnen und ausländischen Studierenden hier in Deutschland, wie z.B. zu den Folgen des „Zuwanderungsgesetzes“ und auch über die Situation von Studierenden in den Herkunftsländern.

Den Kampf gegen Studiengebühren sehen wir nicht als ein Engagement für den „Standort Deutschland“ an, sondern als einen gemeinsamen und internationalen Kampf gegen den Neoliberalismus. Hierzu solidarisieren wir uns mit Studierenden in allen Teilen der Welt. Aktuell sind z.B. die Studierenden an der Universität in Buea in Kamerun seit dem 27. April 2005 im Streik, gegen die Erhöhung der Studiengebühren und für die Verbesserung der Studienbedingungen. Das klingt erst einmal sehr vertraut, nur sind die Bedingungen dort mit hiesigen Verhältnissen kaum Vergleichbar: Die Studierenden fordern z.B. den Bau funktionierender Toiletten auf dem Campus !!! oder die Möglichkeit, dass es dort Trinkwasser gibt (das müssen sie z.Z. teuer von der korrupten Unileitung kaufen).
Am 28. April eröffneten paramilitärische Kräfte das Feuer auf die Studierenden, zwei Kommilitonen kamen dabei ums Leben und viele wurden schwer verletzt.
Trotzdem dauert der Streik noch an!! Weitere Informationen und eine Faxkampagne unter: http://thecaravan.org

Um nicht falsch verstanden zu werden, es geht uns dabei jedoch nicht darum „Entwicklungshilfe“ zu fordern, sondern den dortigen sozialen Kampf zu unterstützen und auch um an die Tatsache zu erinnern, dass es deutsche Kolonialtruppen waren, die das heutige Kamerun zuerst besetzten und systematisch zerstörten...
Die wirtschaftspolitischen Interessen von USA und EU wurden den Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika schon seit Jahren mit Hilfe von Weltbank und IWF diktiert (Köhler lässt grüßen). In abgeschwächter Form finden diese Vorgaben nun auch hierzulande ihren Einzug und werden uns als„Reform“ oder „Erneuerung“ verkauft. Aber auch die Repression nimmt hier in Deutschland gegenüber denjenigen, die sich gegen die Herrschenden Verhältnisse zur Wehr setzten drastisch zu. So wurden z.B. in Hamburg die Studierenden mit Polizeiknüppeln und Wasserwerfern aus den blockierten Hörsaalgebäuden getrieben, als diese gegen Studiengebühren protestierten.

Dabei sollte der Campus eigentlich ein Ort freien gedanklichen Austausches und der Kreativität sein. In der Tat bietet er die Möglichkeit, Studierende der verschiedensten Länder der Erde zu treffen - ein „global village“, das den Austausch der Kulturen fördert, könnte man fast schon schwärmen. Aber in diesem globalen Dorf herrscht leider eine extreme Chancenungleichheit, denn Deutschland ist weit davon entfernt, das weltoffene Land zu sein, als das es sich gerne präsentiert. Denn während deutsche Konzerne überall auf der Welt ungestört Geschäfte machen können, bleibt es einem Großteil der Menschheit prinzipiell verwehrt, nach Deutschland zu kommen. Studierende aus Afrika, Asien oder Lateinamerika haben bereits einen harten Selektionsprozess hinter sich, ehe sie hier in Bremen an der Uni studieren, aber auch noch ungleich härtere Hürden vor sich, als deutsche KommilitonInnen. So gilt es nach einer zweijährigen Vorbereitungszeit einen deutsch Test (Deutsch als Fremdsprache - DAF) zu bestehen, andernfalls droht die Abschiebung. Dabei dürfte dieser Test den hiesigen Eingeborenen auch nicht unbedingt auf Anhieb gelingen.

Doch wie die Sprache überhaupt auf entsprechendem Niveau lernen? Die institutionellen Sprachschulen verlangen in der Regel saftige Gebühren für ihre Kurse - so will der einzige “Kooperationspartner” der Universität, das Goethe-Institut 450 € pro Kurseinheit. Vorgesehen ist, bis zur DaF-Reife 7 solcher Kurse zu belegen. Der aufzubringende Betrag summiert sich inklusive Prüfungsgebühren auf mindestens 3.100 €.

Dass ausländische Studierende im Unterschied zu ihren deutschen KommilitonInnen nur sehr eingeschränkt arbeiten dürfen, zeigt dabei am deutlichsten den Charakter rassistischer Diskriminierung. Nur 90 Tage pro Jahr darf ein “Student in Vorbereitung” arbeiten. Das muss für 365 Tage Lebenshaltungskosten plus die erwähnten 3.100 € reichen, von den drohenden Studiengebühren ganz zu schweigen. Überschuldung, Ausweisung und vorzeitige Rückreise sind oft genug die Folge.

Erschreckend ist, dass von in Deutschland lebenden MigrantInnen nur sehr wenige überhaupt studieren können. Durch die vorgesehenen Studiengebühren und weiteren „Hochschulreformen“ werden künftig noch mehr MigrantInnen von einem Studium ausgeschlossen werden.

Doch gegen den tief verwurzelten Rassismus im Staat und der deutschen Gesellschaft muss noch viel mehr geschehen. Denn auch wer erst einmal uneingeschränkt arbeiten darf, hat auf dem Arbeitsmarkt längst nicht die gleichen Chancen, weniger Geld für gleiche Arbeit wie deutsche Kollegen ist bei Weitem keine Ausnahme. Diskriminierung setzt sich in vielen Bereichen fort, von der Wohnungssuche, bis hin zu Schikanen durch die Polizei, wie der Erstickungstod eines Afrikaners infolge eines zwangsweisen Brechmitteleinsatz durch die Polizei dramatisch vor Augen führt.

Die am stärksten ausgegrenzte Bevölkerungsgruppe hier in Deutschland zweifellos Flüchtlinge und illegalisierte MigrantInnen, ihnen wird ganz amtlich verdeutlicht, dass sie hier unerwünscht sind. Für AsylbewerberInnen gelten eine ganze Reihe von Sondergesetzen, wie z.B. das Verbot, den zugewiesenen Landkreis zu verlassen, sie müssen sich in der Regel in Lagern aufhalten und erhalten nur selten das Recht überhaupt zu arbeiten.
Abschiebung ist hierbei zweifellos die Spitze des staatlichen Rassismus. ....Menschen wurden im vergangenen Jahr abgeschoben, darunter Kinder und Jugendliche, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Zur Zeit steht gerade eine erneute Abschiebewelle nach Togo an. Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, an dem dort die Lage eskaliert, und die Bundesregierung allen Deutschen empfiehlt das Land zu verlassen, sollen zahlreiche oppositionelle Togoer dem Regime zum Fraß vorgeworfen werden.

Gerne würden wir all diese Misstände einfach abschaffen, aber das wäre eine nur allzu offensichtliche Wahllüge. Der gesamtpolitische Trend geht eindeutig zur weiteren Zuspitzung. Menschenrechte wurden in den letzten Jahren zunehmend zur hohlen Parole, insbesondere in den Nationen, die sich rühmen im Nahmen der Menschenrechte Kriege zu führen, wie gegen Jugoslawien, Afghanistan und den Irak. Aber wir sind trotzdem entschlossen gegen diesen Trend anzugehen; durch alltäglich praktizierte internationale Solidarität, aber auch durch Unterstützung einzelner Betroffenener.
Das ist nicht leicht, die Behörden sind zäh, aber wir sind es auch, wenn es darauf ankommt. Trotzdem brauchen wir gerade in dieser schwierigen Zeit dringend Unterstützung im Kampf gegen Rassismus. Wer sich engagieren möchte kann sich gerne auf der Asta Etage erkundigen, wir freuen uns über jede ernstgemeinte Form Unterstützung.


in den ersten sechs Monaten des Jahres 2004 stellten 18.682 Menschen einen Asylantrag. Das sind 30% weniger als in der ersten Jahreshälfte des Vorjahres. Das Bundesamt bearbeitete in diesem Zeitraum die Asylanträge von rund 35.000 Flüchtlingen. Nur 511 Antragsteller (1,6 %) wurden anerkannt, weitere 596 Menschen (1, 7%) erhielten Abschiebeschutz.
Quelle: www.tagesschau.de)